Gedanken eines Jugendwarts

Mehr als 30 Jahre – das sind mehr als sechs Jugend­feuerwehr­generationen.

Die Aufgabe, alle Highlights eines Jugendwartlebens kurz und knapp zu erzählen, ist gar nicht so leicht.

Aber ich versuche es einfach mal:

  • Waren die Höhepunkte denn nun die strahlenden Gesichter der 12-jährigen Jugendlichen, die zum ersten Mal ihre Uniform bekommen haben?
  • Oder etwa die kleinen oder auch großen Erfolgserlebnisse bei den Kindern und Jugendlichen, wenn sie eine Aufgabe innerhalb einer Übung perfekt gemeistert haben?
  • Es könnten auch die verdutzten Gesichter gewesen sein, wenn bei der simulierten Mehlstaubexplosion der Playmobil-Feuerwehrmann durch die auffliegende Tür des Brandhauses meterweit durch die Fahrzeughalle geschleudert wurde?
  • Vielleicht waren es aber auch die erfolgreichen Teilnahmen am Kreisjugendfeuerwehrtag oder die Verleihung des Abzeichens der Jugendleistungsprüfung?
  • Oder aber die Zeltlager und Ferienfahrten nach nah und fern, allein oder mit anderen Jugendfeuerwehren?

All das sind sicherlich schöne und auch wichtige Momente eines Jugendfeuerwehrwartes…

Es ist einfach ein tolles Gefühl, Kinder mit 12 Jahren in die Jugendfeuerwehr aufzunehmen, heranwachsen zu sehen, alle großen und kleinen Erfolge – aber auch die Misserfolge – gemeinsam zu durchleben und die „Kleinen“ schließlich als junge Erwachsene im Alter von 18 Jahren zu den „Großen“ gehen zu lassen.

Hier schließt sich dann auch wieder der Kreis

Die gleichen strahlenden und stolzen Gesichter wie beim Erhalt der Jugenduniform zeigen sich jetzt auch wieder bei der Einkleidung in die Einsatzkleidung.

Und der schönste und nachhaltigste Moment im Leben eines Jugendwartes, an dem man auch ganz klar sieht, dass die Jugendarbeit erfolgreich war, ist der, wenn man zu einem Einsatz ausrückt, dabei nach hinten in den Mannschaftsraum schaut und fast nur in Gesichter von ehemaligen Jugendlichen blickt, für die man als Jugendwart immer ansprechbar war und die man gemeinsam mit den anderen Betreuern auf ihrem Weg in die Einsatzabteilung – und auch noch darüber hinaus – begleitet hat. Diese Momente sind all den Zeitaufwand und die Mühen wert.

Stephan Frömmel, Jugendwart
April 2023