Einsatzablauf

Der folgende Ablauf eines Einsatzes gilt im Allgemeinen für alle Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis München, doch kann der Ablauf von Feuerwehr zu Feuerwehr abweichen.

Der Alarm

Ein Einsatz beginnt im Normalfall mit dem Anruf eines Bürgerin oder Bürgers bei der Feuerwehr-Einsatz-Zentrale (kurz FEZ) unter der Rufnummer 112. Dort wird der Notruf von einer:m Disponent:in entgegengenommen. Durch Antworten auf die Fragen (5 W-Fragen: Wer ruft an? – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wieviele Verletzte gibt es? & Warten auf Rückfragen) macht er:sie sich ein Bild des Einsatzszenarios und entscheidet daraufhin welche Einsatzkräfte alarmiert werden. Hierfür tragen alle aktiven Feuerwehrkamerad:innen einen Funkmeldeempfänger bei sich, der auf eine bestimmte Schleife programmiert ist. Eine Feuerwehr hat meist mehrere Schleifen, um die Anzahl der alarmierten Kameraden dem Einsatz anzupassen, da z.B. für eine kleine Ölspur nicht so viele Kräfte benötigt werden wie für einen Großbrand.

Die Fahrt zum Feuerwehrhaus

Nun wurden die Feuerwehrmänner:frauen also alarmiert, doch sie befinden sich nicht wie bei der Berufsfeuerwehr üblich schon im Feuerwehrhaus, sondern sind in der Arbeit, zu Hause oder irgendwo anders. Sie wissen nun, dass sie schnellstmöglich zum Feuerwehrgerätehaus müssen, um anderen zu helfen. Für diese Fahrt zur Feuerwehr, die mit dem Privat-Pkw ausgeführt wird, dürfen die Feuerwehrmänner:frauen Sonderrechte in Anspruch nehmen. Dazu gehört zum Beispiel auch eine verhältnismäßige Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Da nun andere Verkehrsteilnehmer nicht wissen können, dass diese Kameraden unterwegs sind zum Feuerwehrhaus, haben sich die viele einen sogenannten Dachaufsetzer mit der Aufschrift “Feuerwehr im Einsatz” zugelegt.

Ein Dachaufsetzer gibt den Feuerwehrleuten kein verbindliches Wegerecht, das heißt andere Verkehrsteilnehmer müssen nicht zwingend zur Seite fahren. Doch falls Sie einmal in der Situation sein sollten, dass es ein Pkw hinter ihnen sehr eilig hat und er dazu noch einen Dachaufsetzer trägt, denken Sie doch bitte daran, dass diese Person auf dem Weg ist, anderen Menschen zu helfen und ermöglichen Sie ihm:ihr bitte eine zügige Fahrt zum Feuerwehrhaus, indem Sie zum Beispiel an einer günstigen Stelle überholen lassen.

Denn bitte denken Sie daran, es könnten auch einmal Sie sein, die Hilfe benötigen. Und Sie wären auch froh, wenn er:sie mit seinen:ihren Kamerad:innen innerhalb kürzester Zeit bei Ihnen ist.

Die Fahrt zum Einsatzort

Die Feuerwehrler sind sicher am Feuerwehrgerätehaus angekommen, ziehen hier ihre Einsatzkleidung an und steigen in das Einsatzfahrzeug ein. Dieses rückt nun zum eigentlichen Einsatzort, den es von der FEZ mitgeteilt bekommt, aus. Diese Fahrzeuge (überwiegend LKWs) sind mit Blaulicht und Sondersignal (Martinshorn) ausgestattet und können so lautstark auf sich aufmerksam machen, was jedoch nicht bei jedem Einsatz nötig wird. Hier nun wieder die Bitte – lassen sie auch diese Fahrzeuge vorbei, wenn sie Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet haben. In diesem Fall sind Sie sogar dazu verpflichtet, da Fahrzeuge mit Blaulicht und Sondersignal ein Wegerecht besitzen! Sie dürfen hierzu sogar langsam über eine rote Ampel in eine Kreuzung einfahren, wenn Sie dabei niemanden gefährden. Doch gehen Sie bitte auf Nummer sicher und schauen Sie lieber noch ein zweites Mal, ob Sie wirklich niemanden gefährden.

Die Fahrt zurück zum Feuerwehrhaus

Sobald die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr am Einsatzort nicht mehr benötigt werden, rückt die Feuerwehr wieder ab, das heißt die Feuerwehrfahrzeuge fahren zurück zum Feuerwehrhaus – nun natürlich ohne Blaulicht. Im Gerätehaus wird jetzt noch verbrauchtes Material nachgefüllt, sowie defekte oder verschlissene Gerätschaften repariert oder ausgetauscht. Erst danach gilt der Einsatz für die Feuerwehr als beendet und alle Feuerwehrkamerad:innen kehren wieder in ihr Privatleben zurück – sie gehen wieder ihrer normalen Beschäftigung nach.