Hohe Außentemperaturen, langer Anmarschweg, beengte Straßenverhältnisse, ein Nebengebäude im Vollbrand, das riesige Wohngebäude vollständig verraucht: das waren die Herausforderungen, die die August-Monatsübung für die Feuerwehr Unterföhring mit sich brachte. Unterstützt durch die Freiwillige Feuerwehr München, Abteilung Freimann, die spontan auf die kurzfristige Einladung zusagte, wurde die gestellte Situation in einer guten Stunde erfolgreich gemeistert.
Auf das Einsatz-Stichwort “Brand Wohnhaus” folgte die Adresse eines Einfamilienhauses welches mit versteckter Einfahrt in zweiter Reihe hinter der Münchner Straße am Hang zum Isarkanal lag. ‘Ein langer Anmarsch zu Fuß, der nächste Hydrant erst an der Straße’ das mag dem Einsatzleiter der Übung, dem 2. Kommandanten, durch den Kopf gegangen sein, als er seine ersten Erkundung machte. Lange konnte er aber nicht zögern, denn dort angekommen, fand er das Innere des ans Wohnhaus angrenzenden Holzhauses bereits im Vollbrand.
Ein erster Unterföhringer Angriffstrupp machte sich nach dem raschen Verlegen der Schläuche sofort im Innenangriff an die Brandbekämpfung (echtes Feuer aus dem Brandsimulator).
Nach kurzer Einweisung der Gruppenführer der zusätzlich alarmierten Feuerwehr München-Freimann begann ein Freimanner Atemschutztrupp sofort mit dem Schutz des Nachbarhauses mittels einer sogenannten Riegelstellung, die erfolgreich das Übergreifen der Flammen auf das Hauptgebäude verhinderte.
Da das Hauptgebäude komplett verraucht war und darüber hinaus Personen als vermisst gemeldet wurden, begannen nun in schneller Folge weitere Angriffstrupps aus Unterföhring und Freimann unter Atemschutz mit dem Absuchen des sehr weitläufigen Bungalows.
Sie konnten zwei bewusstlose Personen (Puppen) auffinden und aus dem Gebäude retten. Eine weitere Person (ebenfalls eine Puppe) wurde nach Ablöschen des Brandes im Nebengebäude aufgefunden und in Sicherheit gebracht.
Nach dem Ende der Einsatzübung fand die Nachbesprechung auf dem Vorplatz der beiden Gebäude statt. Hierbei wurden die unterschiedlichen Eindrücke und Erkenntnisse ausgetauscht, um daraus zu lernen. Aber auch, um die Kameraden umfassend über das Gesamtgeschehen und die Abläufe der verschiedenen Einsatzszenarien zu informieren, die während der Übung intensiv mit einer speziellen Aufgabe beschäftigt waren.
Im Anschluss wurden im Stüberl der Freiwilligen Feuerwehr Unterföhring gemeinsam mit unseren Gästen aus Freimann die aufgezehrten Kräfte wieder aufgefüllt und Fachgespräche geführt. Es herrschte allgemeine Übereinstimmung dass solche gemeinsamen, ortsübergreifenden Übungen eine Bereicherung für beide Seiten darstellen, da man einiges voneinander lernen kann.
An dieser Stelle der Dank für die spontane Bereitschaft der Freimanner, an der Übung teilzunehmen.
Siehe auch Einsatzbericht der Feuerwehr Freimann unter: http://www.ffmf.net/feuerwehr/news/
Bedanken wollen wir uns auch bei den rücksichtsvollen Nachbarn die den Übungsablauf interessiert verfolgt, jedoch weder gestört, noch sich in den Gefahrenbereich begeben haben.
Und ein besonders herzlicher Dank gilt außerdem Stefan Schnabel von der Fa. Schnabel Ingenieur- und Projektmanagement GmbH, die das Übungsobjekt zur Verfügung stellte – und das nicht zu ersten Mal (siehe auch Einsatzübung vom August 2014 ).
Solche realen Übungsszenarien stellen eine sehr wichtige Möglichkeit dar, unter realistischen Bedingungen zu trainieren und die Gegebenheiten im Ort besser kennen zu lernen.
Dies dient Ihrer Sicherheit. Danke für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung.
Markus Treml, Übungsleiter Freiwillige Feuerwehr Unterföhring