Eingeladen waren an alle aktiven und passiven Feuerwehrkameradinnen und -kameraden zur Jahreshauptversammlung 2017 der Freiwilligen Feuerwehr Unterföhring am Freitag, den 20. Januar.
In der bestuhlten Fahrzeughalle begannen, nach einem kurzen Essen, und der Begrüßung durch den Vorsitzenden Stefan Ganser die Tätigkeitsberichte der einzelnen Fachbereiche.
Christian Hoffmann, Kassier des Vereins, hielt den Finanzbericht gewohnt kurz, gab jedoch einen guten Überblick über die Einnahmen und Ausgaben. Die Spenden – die ermöglichen den aufwändigen Übungsbetrieb für die hohe Anzahl der Einsätze und die immer komplexer werdenden Gerätschaften aufrecht zu erhalten – setzte sich in 2016 je ca. zu einem Drittel aus der Haussammlung, aus überwiesenen Einnahmen und Firmenspenden zusammen.
Im Revisionsbericht betonte der erste Revisor, Thomas Pöschl, die saubere Buchführung und dankte für die gute Zusammenarbeit. Der Vorstand wurde von allen anwesenden Feuerwehrmitgliedern einstimmig entlastet.
Schriftführer Stefan Wörner führte durch die Veranstaltungen im letzten Jahr – allesamt inzwischen eine feste Institution im Unterföhring Veranstaltungskalender: der konstant gut besuchte “Feuerwehrball”, der beliebte “Tag der offenen Türe”, die Teilnahme am “Christkindlmarkt” mit “After-Christkindlmarkt-Party”. Speziell hevorgehoben wurde dieses Jahr die lange, spannende und von den Vereinen und Unterföhringer Bürgern sehr gelobte Maibaumzeit – von der Abholung, über die vielen Feste, inklusiver diverser verhinderter und einem gelungenen Maibaum-Diebstahl, sowie das finale Aufstellen mit Feier am 1. Mai.
Den ausführlichsten Tätigkeitsbericht gab es wieder von unserem Kommandanten Michael Spitzweg, der u.a. an die besonders tragischen Einsätze im letzten Jahr erinnerte: gleich am ersten Januar der Verkehrsunfall an der Münchner Straße, der für ein junges Unterföhringer Mädchen tödlich endete; am 25. Juni der S-Bahn-Einsatz; und kurz vor Weihnachten als ein Auto an der Münchner Straße in eine Schülergruppe raste. Desweiteren gab es ein weites Spektrum an Einsätzen auf der A99 mit insgesamt 26 Alarmierungen zu Unfällen mit PKWs, LKWs, einem Motorrad, Gefahrgut, und einem Einsatz mit drei verunfallten PKWs und einem Reisebus gleichzeitig. Insgesamt wurde die Feuerwehr Unterföhring 2016 zu 329 Einsätzen gerufen. Erwähnenswert war auch, dass die Traglufthalle keinen Einsatzschwerpunkt darstellte.
Zum Stand 31.12. hatte die Feuerwehr 91 aktive und 41 passive Mitglieder.
Beim Ausblick auf kommende Anschaffungen wurde neben der schon lange geplanten und in der Entscheidungsfindung befindlichen Drehleiter, ein Mannschaftstransportwagen und der benötigte Einsatzleitwagen vorgestellt. Zu den Überlegungen eines Neubaus des in die Jahre gekommenen Feuerwehrgerätehauses, gibt es aktuell einen Antrag an die Gemeinde zur Prüfung eines möglichen Standorts an der Münchner Straße. Sollte diesem zugestimmt werden, gäbe es einen Zeitplan, der eine Realisierung und Einweihung nicht vor 2021/22 vorsieht.
Andreas Schwinghammer, stellvertretender Kommandant, ging in seinem Tätigkeitsbericht detailliert auf die geleisteten internen und externen Lehrgänge, Kreisausbildungen und deren Teilnehmer ein. Von den 4.680 Übungsstunden war besonders eindrücklich die S-Bahn-Übung in der Nacht von 29. auf 30. Januar mit 174 Feuerwehr-Einsatzkräften, 43 Feuerwehr Fahrzeugen, 94 Rettungskräften, 32 Fahrzeuge des Rettungsdienstes und 110 Darstellern [den ganzen Bericht inklusive Video und Fotos finden sie hier]; die große Schaumübung auf dem Übungsplatz; und die Besichtigung der modernsten Flugzeugbrandsimulationsanlage Deutschlands auf dem Gelände des Münchner Flughafens [Bericht und Fotos hier].
Um sich mit der internen Ausbildung noch näher an der modularen Truppmannausbildung orientieren zu können, wird ab 2017 von einer Monats- und einer Zusatzübung am 1. und 2. Donnerstag umgestellt auf zwei gleichwertige Monatsübungen am 1. und 3. Donnerstag im Monat.
Es folgte der Berichte von Christian Bieling, First-Responder-Beauftragter, der diesen Tätigkeitsbericht zum ersten Mal in seiner neuen Rolle vortrug. Im Jahr 2016 gab es 123 First Responder Einsätze mit 8 Reanimationen und 3 AED Einsätzen. Bei den 12 monatlichen Übungen wurden von den aktuell 23 aktiven (unt
er denen sich 1 Lehrrrettungsassistent, 4 Rettungssanitäter und 2 Rettungsdiensthelfer befinden) insgesamt 190 Stunden absolviert.
Stephan Frömmel, unser Jugendwart, ist stolz auf den guten Ausbildungsstand der neuen Jugendlichen sowie deren rege Teilnahme an den beiden monatlichen Jugendübungen mit über 420 gesamten Stunden. Beim Jungendswissenstest erreichten die Teilnehmer 5x die Stufe 1 und 4x die Stufe 2. Die Gruppengröße beträgt trotz Eintritte, Übertritte und wenigen Austritten konstant um die 8-10 Mitglieder. Doch bedingt durch die anstehenden Übertritte in den aktiven Dienst, wird weiterhin jede/r Unterföhringer Jugendliche eingeladen zur Feuerwehr zu kommen.
Durch die geänderten ‘großen’ Monatsübungen werden die Jugendübungen vom 1. und 3. Mittwoch im Monat auf den 2. und 4. Mittwoch verschoben.
Es folgte die Ansprache unseres Ersten Bürgermeisters Andreas Kemmelmeyer in der er unter anderem Stellung genommen hat zum geplanten Neubau des Feuerwehrhauses.
Harald Bernt, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Ismaning-Unterföhring gab einen Einblick in die Einsatzlage und die Schwerpunkte des letzten Jahres aus Sicht der Polizei Ismaning/Unterföhring und bedankte sich besonders für die allzeit gut funktionierende Zusammenarbeit mit den Unterföhringer Einsatzkräften.
Es folgten Ehrungen und Beförderungen [diese finden Sie hier].
Stefan Ganser, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, der routiniert durch seine 26. Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Unterföhring geführt hatte, beschloss die Sitzung mit Bekanntmachungen (Feuerwehrball am 4.2.2017 und Skirennen am 18.2.2017). Zu Anträgen oder Wünschen gab es keine Wortmeldungen.
Nach den Schlussworten ging es zum geselligen Teil in großer Runde über. Später wurde die Fahrzeughalle aufgeräumt und eine kleinere Runde saß im Stüberl noch lange zusammen.